Der
Internet-Katzenknigge

 

 

für Katzenfreunde

 

Die rasante Entwicklung des Internets hat auch vor unserer Katzenszene nicht halt gemacht. Hier läuft inzwischen ohne Internetpräsenz, ohne eMailkontakte, eGroups usw. (fast) gar nichts mehr. Egal, ob eine Reise, ein Rezept oder ein Katzenkind gesucht wird, erstes Anlaufziel ist das Internet, dort wird nach den Informationen zum Thema gesucht, also im Fachjargon „gesurft“.

Dieser Trend ist für die meisten Züchter nicht mehr ganz neu und viele haben bereits ihre eigene Internetpräsenz, die so genannte „Homepage“ oder „Site“ mit der Vorstellung des eigenen Zwingers ins Netz gestellt.

Darüber hinaus gibt es unzählbar viele „Newsgroups“ in denen sich Gleichgesinnte über Themen unterhalten und natürlich das Wichtigste, die wirklich schnelle Post: die eMail. Damit sind natürlich nur die drei größten Teilbereiche erwähnt. Doch, obwohl so viele heute diese Angebote im Internet nutzen, ken­nen nur wenige die goldenen Benimm-Regeln für diese Medien. Folglich sind Missverständnisse auch hier vorprogrammiert. Nachfolgend deshalb einige wichtige Punkte als Internetknigge für Katzenfreunde:

eMail = elektronischer Brief ist die Alternative zur herkömmlichen „snail mail“ (Schnecken­post). Hier können Briefe elektronisch versandt werden; sogar „Anhänge“ in Form von Dateien oder Fotos sind möglich – sofern sie nicht den Empfänger-Briefkasten sprengen. Manche An­bieter, s.g. „Provider“ limitieren die Größe des eMail-Briefkastens und lassen so nur Post bis zu einer bestimmten Größe zu. Vorstellbar wie der Paketbote, der leider die Waschmaschine in den Haustürbriefkasten zustellen kann.

eGroups oder elektronische Gruppen sind quasi Interessengemeinschaften, die sich via PC unterhalten. Das geschieht in s.g. „Chatrooms“, also sinngemäß übersetzten Plauderräumen oder über Listen. Chatrooms kann man jeder­zeit online am PC betreten und sich dort am Gespräch beteiligen. Allerdings sollte man auch dort nicht sofort in ein Gespräch hineinplatzen, sondern zunächst in Ruhe die vorherigen Kom­mentare lesen, sich höflich vorstellen, die anderen begrüßen und sich dann erst am Geschehen beteiligen.

Ähnlich ist es bei den s.g. „Listen“. Hier muss nur derjenige online sein, der gerade einen Text verfasst oder kann ihn alternativ auch per eMail an die Gruppe senden. Beispielsweise in einer eGroup, die sich mit Katzengesundheit befasst, stellt jemand die Frage, wann Katzenkinder entwurmt werden sollen. Diese Frage geht an alle Mitglieder der Liste und wird für alle Mitglieder öffentlich beantwortet.

Auch hier gehört es zum guten Ton, sich nach Anmeldung in der eGroup kurz vorzustellen und die anderen Mitglieder zu begrüßen.

 

Oftmals ist es jedoch schwierig, Texte im richtigen „Ton“ zu verfassen, oder man möchte seinen Worten einen besonderen Ausdruck verleihen. So hat sich in diesen Medien eine Art Slang herausgebildet, mit deren Hilfe man/frau seinen Worten Nachdruck verleihen kann:

 

:-) fröhlich, glücklich

:-( traurig, enttäuscht

;-) zwinkern, ironisch

:-D auslachen

:-P die Zunge rausstrecken

:-C sauer, verärgert

:-* Kuss

:*) betrunken

:-I kein Interesse

:-/ skeptisch

:-o erstaunt

:-< zwecklos

:-X versiegelte Lippen

rtfm read the fucking manual (lies die verdammte Anleitung/frag hier nicht so dumm rum)

lol laughing out loud (laut lachend)

asap as soon as possible (so schnell wie möglich)

cu see you (ich seh dich, bis spatter)

brb be right back (bin gleich zurück)

imo in my opinion (meiner Meinung nach)

rotfl rolling on the floor, laughing (sich vor Lachen auf dem Boden wälzen)

*g* grinsen

*fg* frech grinsen

*kicher*

*lautlach*

 

Kommen wir zum Ziel des Begehrens der Surfer: die Homepage. Katzenzüchter nutzen diese zur Vorstellung ihrer Zwinger bzw. um über ihre bevorzugten Rassen zu informieren ebenso wie Vereine und Verbände zur Vorstellung ihres Tätigkeiten und Bereiche.

Dafür wird zunächst eine s.g. „Domain“, also der Namen der Seite oder auch „Site“ benötigt. Inhaber einer solchen Domain darf nur eine juristische Person sein, also beispielsweise kein eingetragener Verein wie der Catfriends of Germany e.V., sondern es muss eine Person angegeben werden. Bei der Auswahl des Wunschnamens nutzen die meisten Züchter ihren Zwingernamen, wie zum Beispiel in meinem Fall www.abimarin.de .

>www< steht für WordWildWeb, >Abimarin< für meinen Zwingernamen und die Endung >de< für Deutschland. Jede Internet-Adresse weltweit kann nur einmalig vergeben werden. Es gibt im Internet verschiedene Sites auf denen man/frau nachschauen kann, ob der gewünschte Name noch frei ist. Zum Beispiel auf der Site www.denic.de .

Die Homepage selbst kann mit fast standardmäßig auf heutigen PCs vorhandener Software „gebaut“ werden, es gibt aber auch hier im Internet zahlreiche Anbieter, die das für mehr oder weniger Geld anbieten.

Ein wichtiger Punkt in diesem Bereich ist jedoch das s.g. Copyright, also das Urheber­schutzgesetz. Verstöße hiergegen sind leider schon an der Tagesordnung, was sie jedoch keinesfalls legalisiert! So vereinfachen sich viele findige PC-Freaks die Arbeit und verwenden von anderen Sites kopierte (oder genauer gesagt gestohlene!) Texte, Fotos etc. auf der eigenen Site. Das ist Diebstahl und kann zur

Anzeige gebracht werden!

Also bitte auch hier auf die Geflogenheiten achten! Eine kurze eMail mit der Bitte um Freigabe zur Veröffentlichung mit Copyright-Nennung des Urhebers reicht fast immer.
Ich habe selber die sehr positive Erfahrung gemacht, dass man/frau alles Veröffentlichen darf, wenn man 1. freundlich fragt und 2. das Copyright benennt.

Einige meiner Artikel, die beispielsweise in früheren Ausgaben der edelkatze veröffentlicht wurden, haben so inzwischen ihren Weg zu den unterschiedlichsten Internetseiten von mir persönlich völlig unbekannten Katzenfreunden gefunden – was mich persönlich ein bisschen stolz auf meine Arbeit macht. Sie hatten eben jenen oben genannten Weg gewählt. Würden Sie sich nicht auch freuen, wenn man Ihnen durch eine solche Nachfrage zur Veröffentlichung ein kleines Kompliment ausspricht?

 

Janine Söndgen & die Abessinier von Abimarin

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