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Preis einer Rassekatze

Einen guten Zuechter finden

Warum sind Rassekatzen eigentlich so teuer?

 

 
Nun, das läßt sich ganz einfach erklären. Aber in etwas mehr als zwei Worten.

Ein seriöser Züchter ist in einem Verein registriert. Damit kann er alle kostenpflichtigen Leistungen des Vereins in Anspruch nehmen, wie Besuch der Ausstellungen, Stammbaumerstellung etc. Als Verbandsmitglied muss er einen jährlichen Beitrag von etwa € 90,00 zahlen.

 

Die meisten Züchter besuchen mehr oder minder regelmäßig mit ihren schönsten Tieren weltweite Ausstellungen, um die Schönheit der Tiere bestätigen zu lassen und Titel, die später in die Stammbäume eingetragen werden, zu erringen. Schließlich sollten, vorausgesetzt die Tiere sind gesund, nur die besten und attraktivsten Tiere aus den verschiedensten Linien miteinander verpaart werden, um gesundheitlich und optisch hervorragende Jungtiere zu bekommen. Doch auch Ausstellungen kosten Geld: Für jedes Tier muss pro Käfig und Tag eine Gebühr zwischen € 30,00 bis € 40,00 bezahlt werden. Hinzu kommen natürlich noch wenigstens die Kosten für die Anreise und ggf. Übernachtung. Je weiter also eine Ausstellung entfernt ist, desto teuer wird es. Und für den Titelgewinn in den s.g. höheren Klassen wie „Internationaler Champion“, „Großer Internationaler Champion“ oder gar „Europa-Champion“ müssen zahlreiche Auslandspunkte errungen werden. Fazit: Je höher der Titel, desto mehr wurde in Ausstellungsbesuche der Katze investiert.

Vor dem ersten Wurf muss der s.g. Zwingername im Verband registriert werden. Der Zwingername ist quasi der Nachname der Tiere, die im Besitz des Züchters geboren werden. Anhand dieses Nachnamens kann man auch noch Jahre später den jeweiligen Züchter herausfinden. Um dies zu gewährleisten muss der Zwingername registriert werden. Die weltweilte Registrierung des Zwingernames kostet ebenfalls Geld, nämlich rund € 50,00.

Jungtiere werden von seriösen Züchtern grundsätzlich entwurmt und geimpft abgegeben. Das bedeutet natürlich Kosten für mehrfache Tierarztbesuche und Medikamente.

Gleiches gilt selbstverständlich auch für die erwachsenen Zuchttiere. Sie müssen sowohl für die Verpaarung als auch für Ausstellungsbesuche jederzeit vollständigen Impfschutz aufweisen. Das wird auf Ausstellungen von Tierärzten überprüft und muss bei Beantragung der Stammbäume für Jungtiere über den Impfpass nachgewiesen werden. Kosten hierfür pro Tier: jährlich ca. € 80,00 bis € 120,00.

Die eingangs erwähnten Ausstellungen dienen natürlich auch dazu, Kontakte zu anderen Züchtern und Liebhabern der gleichen Rasse zu knüpfen und auch in Frage kommende Katzen für die Verpaarung der eigenen Tiere zu finden. Ist der ideale Partner zur Verpaarung gefunden und die Besitzer von Kätzin und Kater sich einig, wird im Normalfall die Kätzin zum Kater ge bracht. Und nur in den selteneren Fällen, wohnt dieser „gleich um die Ecke“. Hier werden durchaus Fahrten von mehreren hundert Kilometern mit den Tieren unternommen, folglich fallen Reise- und Übernachtungskosten für meist 2 Fahrten an, da die Kätzin einige Tage und Nächte mit dem Kater gemeinsam verbringen sollte. Weiterhin fallen in diesem Zusammenhang meist noch Kosten für tierärztliche Tests an, die im Vorfeld von beiden Besitzern gefordert werden. Kosten für solche Test (FeLV/FIP, Leukose) liegen auch bei ca. € 60,00 pro Tier. Na, und die Deckung kostet ebenfalls etwa € 250,00 bis € 500,00 - unabhängig, ob der Wurf aus 2 oder 6 Jungtieren besteht...

Sind die Katzenbabys auf der Welt müssen innerhalb der ersten vier Lebenswochen die erforderlichen Stammbäume beim Verband beantragt werden. Dieser Service des Verbandes kostet ebenfalls pro Tier eines Wurfes € 20,00.

Sobald die Jungtiere auf feste Nahrung umgestellt werden (etwa ab der vierten Lebenswoche) kommen auch noch Futterkosten hinzu. Ein Jungtier wird meist anfangs mit spezieller Kitten-Nahrung gefüttert, die ebenfalls wieder etwas teurer als normales Nass- und/oder Trockenfutter ist. Und Katzenbabys sind immer hungrig...

Bei all diesen „normalen“ Vorgängen ist noch nicht berücksichtigt, dass in jedem Katzenhaushalt auch mal ein Tier erkrankt. Glücklicherweise handelt es sich meistens zwar nicht um ernsthafte Krankheiten, aber was ein Tier hat, haben schnell auch mehrere . Und in Züchterhaushalten leben naturgemäß keine Einzeltiere, sonder oft noch neben den aktuellen Zuchttieren und Babys auch Kastraten. Aber Tierärzte und Medikamente sind teuer! Es gibt kaum einen Züchter, der nicht mal eine Durchfallerkrankung, eine Katzenerkältung oder einen unspezifischen Haarausfall bei einer Katze behandeln lassen musste. In nicht seltenen Fällen muss auch der Tierarzt bei der Geburt eingreifen oder gar einen Kaiserschnitt (Kosten von ca. € 250,00) vornehmen, und dann droht oft noch der Verlust von Muttertier und/oder des gesamten Wurfes!

Ältere Tiere müssen kastriert werden; Kosten beim Kater ca. € 70,00 bei der Kätzin € 100,00 und auch hier können immer mal wieder Komplikationen auftreten, die sich schnell recht umfangreich auf den Geldbeutel auswirken können.

Fakt ist also, wer seriös Katzen züchtet und verkauft, hat eine ganze Reihe von festen und variablen Kosten, so dass er seine Jungtiere nicht nur „für ein paar Euro“ abgeben kann. So kann zumindest ein Teil der Kosten gedeckt werden.
Katzen züchten ist ein Hobby und in den Größenordnungen, die wir Mitglieder in den Richtlinien der FIFe verankert haben, gar nicht „zum Reich werden“ geeignet. Zum Wohle unserer Tiere wird die gezielte Zucht unter den bestmöglichen Voraussetzungen betrieben, wozu zum Beispiel auch das Verbot der Käfighaltung gehört. Wir lieben unsere Tiere und wünschen uns für sie liebevolle Paten, die auch einen fairen Preis zum Wohle der geliebten Rassekatzen zu zahlen bereit sind.

Sie möchten doch sicher nur ein gesundes, einwandfreies Tier Ihrer Wunschrasse bei sich aufnehmen, oder?

 

 

 

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