Wurst & Kaese

Das Niemandsland

Ein liebevolles neues Zuhause

Wassergenuss

Abys kennen und lieben lernen


The same procedure as every year:
Jungtiere suchen liebevolles Zuhause

 

Wie war das noch vor ein paar Wochen, als die Kätzin endlich wieder termingerecht rollen durfte? Da wollte sie natürlich nicht. Aber als sie noch nicht sollte, da wollte sie – und wie!
Just zu dem Zeitpunkt, als sie nun endlich gedeckt war und wir auf das große Ereignis warteten, da schrillte das Telefon und immer wieder lautete die Frage „Haben Sie Jungtiere?“. „Nein, im Moment nicht, aber wir erwarten...“ – „Danke. Kennen Sie denn jemand, der JETZT welche hat?“ Natürlich, habe ich dem Anrufer geholfen.
Verkehrte Welt: Hat man Babys, dann werden keine gesucht. Aber hat man keine, dann könnte man sie im quasi im Dutzend vermitteln. Geht Ihnen das auch so?

Neulich rief mich wieder ein typischer Interessent an. „Ach, die Babys von Frau X sind erst fünf Wochen alt. Daaaaas dauert mir zulange... - wir möchten doch jetzt ein Kätzchen...“ Muss das denn wirklich sein? Kann man den Menschen nicht klarmachen, dass Katzenkinder Lebewesen sind, die man nicht jederzeit im „richtigen“ Alter parat haben kann?

„Nun gut,“ sagte ich resignierend, „Ich weiß zufällig, dass Frau Y noch ein Jungtier aus dem Frühling hat, jetzt etwa 6 Monate alt - oder: würden Sie vielleicht auch ein erwachsenes Tier aufnehmen?“ Die Antwort kennen Sie bestimmt aus eigener Erfahrung...

Möchten wir doch anderen Menschen die geliebte Rassekatze näher bringen, ihnen zeigen, welche Bereicherung das Leben mit ihr sein kann. Und dann? Dann haben wir liebevoll aufgezogene Jungtiere, an denen unser Herz hängt und die wir doch letztendlich abgeben müssen und das Telefon steht einfach still...


Jetzt sind auch meine die Babys auf der Welt und – wie sollte es auch anders sein - jetzt schweigt es still das Telefon. Hat man doch die Zeichen der Zeit bzw. der Jahreszeit verkannt? Riet mir doch erst neulich eine befreundete Züchterin, nur mit Wurftermin Januar, Februar, März, Oktober, November und Dezember Jungtiere zu planen. Die in diesen Monaten geborenen Tiere fallen dann meist mit dem Abgabetermin nicht in die Ferienzeit, goldrichtig also für die „Nachfrage am Markt“.
Nur leider gefällt diese Planung meinen Kätzinnen nicht. Sie rollen, wann sie es für richtig halten! Und dann gibt es ja noch ein paar so ganz nebensächliche Dinge zu klären, wie z.B. ob die Kätzin schon alt genug oder wie lange der letzte Wurf zurückliegt und überhaupt: ist der geeignete Kater auch verfügbar?
Kaufinteressenten haben für solche Logik wenig Verständnis und warum sollten sie auch? Schließlich gibt es ja genügend andere Züchter. Ob die alle genauso rücksichtsvoll mit den Tieren und deren Zucht umgehen, ist ja nicht bekannt und wollen Jungtierkäufer das überhaupt wissen?


Halt, gerade klingelt wieder das Telefon. Ich hebe ab. „Ja, ich habe Jungtiere.“ Freude, endlich mal ein netter Anrufer! „Ja wildfarbene Abessinier...“ ich glaube meinen Ohren kaum trauen zu können... „ja, die Buben sind jetzt bald abgabebereit.“ – „Oh“, kommt da vom anderen Ende „ich hätte aber doch so gerne ein kleines Mädchen...“. Peng! Aus der Traum.
Dabei suchen sich doch unsere Samtpfötchen am liebsten selber „ihre“ Menschen aus! Dann stimmt die Chemie auch zwischen Mensch’ und Katz’. Für Katzenliebhaber ist es doch eigentlich egal, welches Geschlecht die Kleinen haben, oder?
Doch alle meine ehrlich gemeinten Hinweise fallen auf unfruchtbaren Boden. „Ach wissen Sie, ich möchte aber doch lieber ein Kätzchen“. Die Dame ist recht sympathisch, wir quatschten noch ein bisschen und sie fragt mir wieder „Löcher in den Bauch“. Und dann gebe ich ihr die Telefonnummer einer befreundeten Züchterin...

Irgendwann hat es dann doch noch geklappt und ich hatte sogar die richtigen Katzenkinder mit dem richtigen Geschlecht in der richtigen Farbe und im richtigen Alter - oder: Die richtigen Menschen haben zur richtigen Zeit angerufen!

Janine Söndgen& Abessinier von Abimarin

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