Wurst & Kaese

Das Niemandsland

Ein liebevolles neues Zuhause

Wassergenuss

Abys kennen und lieben lernen

Wasser –
leider nicht immer ein gesunder Genuß

Ein Erfahrungsbericht

 

Wir hatten uns das Wochenende so schön vorgestellt...

Sieben kleine Abys flitzen herum und stressten die beiden Mütter Dany und Bibiana. Aber eigentlich war es mehr nur noch eine gestreßte Mutter, nämlich meine ältere Kätzin, Dany (Deesis von Rachodan). Sie ist eine richtige Übermutter und zögerte auch nicht lange und teilte sich mit ihrer Tochter Bibiana die Aufzucht der Katzenkinder insoweit, daß sie irgendwann alle stillte, also auch die älteren Kinder von Bibiana, die längst entwöhnt waren. Bibiana übernahm im Gegenzug das Spielen und die Erziehung des Nachwuchs. Eigentlich war ich recht froh über diese Einteilung, da sich die beiden Mütter dank dieses Arrangements offenbar auch in dieser Situation weiterhin sehr gut verstanden. Und dies ist, wie ich schon mehrfach im Bekanntenkreis hörte, durchaus nicht die Regel bei zwei zeitgleichen Müttern bzw. Würfen...

Doch zurück zum Wochenende. Natürlich war mir nicht entgangen, daß meine Kätzin Dany immer schmaler wurde. Schließlich rief sie nach wie vor alle sieben Katzenkinder, die zwar 4 Wochen vom Geburtstermin her auseinander aber immerhin schon alle im dritten Lebensmonat waren, zu sich. Und alle kamen – Muttermilch schmeckt doch besser als alles andere!
Beim Abendessen bettelten die Katzen, allen voran meine Dany, die (wie immer...) auch etwas ergatterte. Dany war also noch topfit.
Am nächsten Morgen schon beim Frühstück war nicht zu übersehen, daß es Dany schlecht ging. Entgegen ihrer Gewohnheit bettelte sie nicht, sie hatte erbrochen und verschwand mit eindeutigen Geräuschen immer wieder im Katzenklo. Schließlich hockte sie völlig apathisch vor dem Wassernapf. So hatte ich sie noch nie erlebt! Erschrocken telefonierte ich der Tierärztin hinterher und hinter-ließ eine Nachricht für sie. Wenn es meinen Katzen nicht gut geht, ist mit mir nichts mehr anzufangen... Aber auch mein Mann, der mich zwar mit Worten beruhigen versuchte, runzelte arg die Stirn.

Schließlich ging endlich das Telefon und ich erläuterte meiner Tierärztin die Symptome und erhielt gleich die Antwort „Das ist dann die achte Chlorkatze in dieser Woche. Vermutlich verträgt sie das Leitungswasser nicht. Zur Sicherheit treffen wir uns am besten gleich in der Praxis.“
Nach kurzer Untersuchung und Besprechung der Angelegenheit war alles klar: Die Gemeinde Rösrath – eigentlich bisher immer bekannt für ihr erstklassiges und weiches Trinkwasser – hatte aufgrund einer bakteriellen Verunreinigung dem Trinkwasser Chlor beigesetzt. Ob-wohl dem Trinkwasser nur kleinste Mengen Chlor zugegeben wurden, reagierten doch viele Tiere, insbesondere sehr junge oder alte bzw. kranke Tiere mit heftiger Magen-Darm-Symp-tomatik wie Futterverweigerung, Erbrechen oder Durchfall darauf. Da meine Dany aber durch das langanhaltende Säugen der sieben Katzenkinder nunmehr jegliche (und vor der Trächtigkeit wirklich umfangreich vorhandene) Reserven aufgebraucht hatte, schaffte offenbar ihr Imunsystem diesen Angriff nicht allein. Also bekam sie Paspertin für den Magen und ich die Aufgabe, sie ab sofort vom Säugen abzuhalten und ihr Flüssigkeit möglichst in Form von Katzenmilch, die viel Kalzium enthält oder stillem Wasser anzubieten. Außerdem war ab sofort selbstverständlich Leitungswasser tabu.
Alle Ratschläge wurden umgesetzt und bereits nach wenigen Stunden ging es ihr deutlich besser - puuuuh!

Doch über Nacht hatte sich der Zustand meiner Dany total verschlechtert. Wieder stierte sie in den Wassertrog, diesmal allerdings mit stillem Wasser gefüllt. Offenbar hatte ihr Körper nun die Medikamente soweit aufgebraucht, daß sie wieder heftige Magenkrämpfe hatte und nicht genügend Flüssigkeit aufnehmen konnte. Ich war total verzweifelt. Es war nicht einmal 6.30 Uhr am Sonntag morgen! Um diese Uhrzeit traute ich mich noch nicht die Tierärztin anzurufen.
Schließlich machte mein Mann sich auf den Weg und besorgte Paspertin. Ich kochte schwarzen Tee, gab etwas Traubenzucker zur Stärkung hinzu und fügte einen Tropen Paspertin bei. Aber meine Süße wollte das natürlich nicht trinken. Schließlich füllte ich beides in eine kleine Spritze (natürlich ohne Nadel) und flößte ihr dieses Getränk immer wieder ein – und siehe da, sie erholte sich zusehends! Bereits am späten Vormittag trank sie wieder selbständig etwas Katzenmilch und am Mittag fraß sie wieder ein paar kleine Happen – ich war einfach überglücklich!
Diese „Medikation“ habe ich dann zur Sicherheit noch ein paar Tage weiter gegeben und es hat ihr wirklich hervorragend geholfen.

Seit diesem Vorfall bekommen meine Katzen übrigens nur noch stilles Wasser, kohlensäurefreies Flaschenwasser zum Trinken; Leitungswasser ist absolut tabu.
Prompt habe ich vor einigen Tage wieder Post von meiner Tierärztin erhalten: Die Gemeinde Rösrath gibt wieder Chlor ins Leitungswasser!

Erschienen im Aby & Somali Club Journal 5/1999

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